1691 richtete der Schulmeister Franz Hauswurz in Solln die erste Landschule ein. Um die Wende des 17. zum 18. Jahrhundert besuchten etwa 20 Kinder die Sollner Schule. Der Unterricht des Schulmeisters war innerhalb von 32 Jahren so erfolgreich, dass seine Schüler bevorzugt bessere Stellungen im kurfürstlichen Hofdienst erhielten.

Hans Heimerl, dessen Sohn Georg und schließlich Benedict Oswald waren bis 1808 die nachfolgenden Schulmeister. Johann Georg Heimerl  unterrichtete bis 1835 die Sollner Schulkinder in einem armseligen Söldnerhaus. Danach mussten sie aus unbekannten Gründen außerhalb des Dorfes zur Schule gehen.

Nach einem ersten abgelehnten Antrag auf Einrichtung einer eigenen Schule im Jahre 1846 durfte Solln am 01. April 1871 eine eigene Volksschule gründen. Zu diesem Zweck wurde das Haus Nummer 55 an der späteren Münchner Straße, der heutigen Herterichstraße, gepachtet. Im gleichen Jahr erwarb die Gemeinde für 8000 Gulden das Haus Nummer 76. In diese abbruchreife „Klitsche“ wurde im Erdgeschoss eine Lehrerwohnung eingerichtet und im Obergeschoss ein Schulsaal. Lehrer Komposch unterrichtete bis 1874 an dieser provisorischen Schule. Lehrer Bachmeier unterrichtete von 1874- 1879, sein Nachfolger Linhardt von 1879 – 1885 an der Sollner Schule. Nach dem hervorragend qualifizierten Lehrer Joseph Grünbauer nahm 1887 Lehrer Max Hackl seinen Dienst auf.

1898 setzte die Villenbebauung in verstärktem Maße ein. 1909 wurde das Schulgrundstück erworben. 1910 folgte die Grundsteinlegung. Am 12. März 1911 wurde das Schulgebäude feierlich eingeweiht. Die Sollner nannten die Schule nach ihrem Landesherren Prinzregent Luitpold von Bayern, der an diesem Tag seinen 90.Geburtstag beging, „Luitpoldschule“. Mit drei Schulkassen konnte im Jahr 1911/12 der Schulbetrieb aufgenommen werden. Im Schuljahr 1921/1922 kam eine weitere Lehrkraft hinzu. Die fünf Klassen umfassten die Jahrgänge 1, 2, 3, 4 /5, 6 / 7. Erst im Schuljahr 1931 konnte eine Ausweitung auf sieben Klassen folgen; 1941 der Ausbau auf acht.

Während des Zweiten Weltkrieges war die Schule zweckentfremdet. 1939 zog die örtliche Bezugschein- und Lebensmittelkarten-Verteilungsstelle ein. 1944 waren die Schulbaracke und zwei Klassensäle mit Angehörigen russischer Fremdarbeiter belegt. Im Oktober desselben Jahres musste der Schulbetrieb ganz eingestellt werden. Im Jahre „Null“, am 1.September 1945 setzte der Neuanfang mit einer gründlichen Desinfektion des Schulhauses ein. Am 04.10.1945 begann der Unterricht mit elf Klassen. Unter Rektor Kiermeier wurde der höchste Schülerstand 1949/50 mit 778 Kindern erreicht.

Da die Schule aus allen Nähten platzte, begann man 1955 mit einem Erweiterungsbau der Volksschule. Dieser war 1956 beendet. Im Jahr 1956/57 teilten sich 18 Klassen (12 katholische Bekenntnisklassen, 5 evangelische Bekenntnisklassen und 1 Gemeinschaftsklasse) fünfzehn Klassensäle und drei Ausweichräume. Die höchste Zahl von 21 Klassen wurde im Schuljahr 1961/62 erreicht. Im Jahr 1966/67 wurde die evangelische Bekenntnisschule aufgelöst und die Gemeinschaftsschule konnte unter Rektor Erich Diester zwölf Klassen führen. 1969 entstand für alle Schüler die christliche Gemeinschaftsschule. Nach Diester waren Walter Schmid, Gerhart Mahler, Adolf Müller, Alban Frischeisen, Rupert Wenger und Karl Oppenrieder die folgenden Schulleiter. Seit 2004 führt Rektorin Karin Ackermann die Schule.

Am 18. März 2011 feierte die Grundschule an der Herterichstraße ausgiebig ihr 100jähriges Bestehen. Ab dem Schuljahr 2012/2013 wurde sukzessive ein Ganztageszug etabliert. Aufgrund der fehlenden Räumlichkeiten wurde zeitgleich auf dem Schulgelände eine weitere Schulraumeinheit mit Mensa und zwei Klassenräumen errichtet.

Quelle: Jubiläumsschrift 300 Jahre Schulgeschichte Solln, 75 Jahre Luitpoldschule